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Informationen für Patienten

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

vielen Dank für Ihr Interesse an dem Aufgabenbereich und Spektrum der Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie (AUO) in der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. Unsere Informationsseite zum Thema Krebserkrankung in der Urologie richtet sich an Betroffene, Angehörige, Freunde und Interessierte.
Die Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die klinische Forschung im Bereich der urologischen Krebserkrankungen zu unterstützen und voran zu bringen um betroffenen Patienten jeweils beste Behandlungsmöglichkeiten anbieten zu können.

Auf den nachfolgenden Seiten finden Sie Informationen zu den verschiedenen urologischen Tumorarten, die Ihnen helfen sollen, sich mit der Thematik auseinander zu setzen. Bitte informieren Sie uns, wenn Ihnen ein bestimmter Aspekt zu den jeweiligen Tumorerkrankungen fehlt. Auch bei Fragen können Sie uns gerne kontaktieren.

Klinische Forschung wird unterteilt in die prä-(vor-)klinische und die klinische Forschung.

Präklinische Forschung umfasst dabei alle Entwicklungsstufen eines neuen Medikaments oder Medizinprodukts, die in den Labors der Pharmafirmen stattfindet – bevor ein Produkt in der Klinik angewendet wird. Klinische Forschung bezeichnet den Teil der Forschung, bei dem im klinischen Alltag ein Medikament oder Medizinprodukt geprüft wird. "Klinisch" meint hier jedoch nicht ausschließlich in einer Klinik, sondern vielmehr die am Patienten angewandte Medizin; klinische Forschung kann dementsprechend auch in Praxen stattfinden, sie ist nicht auf Krankenhäuser beschränkt.

Ein einzelnes Projekt in der klinischen Forschung wird "Studie" genannt. In einer Studie werden Patienten mit gleicher Erkrankung einer vorgegebenen Behandlung unterzogen und nach vorgegebenen Untersuchungsmethoden das Ergebnis der Behandlung gemessen. Durch die Auswertung vieler solcher Patientenverläufe kann dann berechnet werden, wie hoch der zusätzlich Nutzen für den betroffenen Patienten im Vergleich zu der Standardbehandlung ist.

Neben Behandlungsstudien gibt es auch Diagnostikstudien, in denen verschiedene Methoden zur Feststellung einer Erkrankung untersucht werden.

Für die Planung und Durchführung von Studien gibt es strenge Gesetze und Vorgaben, die zu berücksichtigen sind. Für die Überwachung von Studien sind in Deutschland entsprechende Behörden (Bundesoberbehörden und lokale Behörden) und die Ethikkommissionen, unter Umständen auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zuständig. Diese prüfen vor Beginn einer Studie, ob diese ethisch vertretbar ist und alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Auch während der Durchführung der Studien achten diese Gremien auf die Einhaltung aller entsprechenden Vorgaben.

Je nachdem, welche Inhalte beforscht werden, kann man die klinische Forschung weiter unterteilen in die Arzneimittelforschung, die Forschung von Medizinprodukten und in operative Forschung.


Die operative Forschung

Bei der operativen Forschung wird untersucht, ob bestimmte manuelle Therapieverfahren, wie z. B. operative Verfahren geeignet sind, um ein gutes Behandlungsergebnis zu erzielen. Beispiele für operative Studien sind z. B. Studien zum Vergleich von unterschiedlichen Zugangsarten zum Operationsgebiet: Offene Operation, Laparskopie (Guckloch-OP), Roboter-assistiert. Aber auch der Vergleich von Operationstechniken, wie z. B. der Frage der Ausdehnung einer Entfernung von Lymphknoten, zählt hierzu.


Die Erforschung von Medizinprodukten

Jegliche Forschung mit einem Medizinprodukt unterliegt dem Medizinproduktegesetz. Als Medizinprodukt bezeichnet man sämtliche Produkte, die für medizinische Zwecke am Menschen verwendet werden, die jedoch nicht als Arzneimittel gelten. Dies sind in der Regel sämtliche Gegenstände und Stoffe in Diagnostik und Therapie, die nicht pharmakologisch, metabolisch oder immunologisch, sondern physikalisch oder physikochemisch hergestellt werden. Medizinprodukte sind z. B. ein Skalpell, die Herz-Lungen-Maschine oder eine Prothese.


Die Arzneimittelforschung

Sämtliche Stoffe zur Behandlung von Erkrankungen am Menschen werden Arzneimittel (auch Medikament) genannt und unterliegen dem Arzneimittelgesetz. In diesem Gesetz ist neben der Forschung an Arzneimittel auch die Zulassung von Arzneimitteln in Deutschland geregelt. Außer den Medikamenten gehören auch Präparate zur Diagnostik oder zur Beeinflussung von physiologischen Funktionen zu den Arzneimitteln.


Klinische Forschung – mit den Patienten von heute – für die Patienten von morgen.

Die klinische Forschung ist notwendig, um bessere Therapien und Diagnostikverfahren zu entwickeln. Durch sie kann künftigen Patienten besser geholfen werden als heute. Durch klinische Forschung werden die Möglichkeiten der modernen Medizin ständig weiter entwickelt und verbessert.
Allerdings ist die klinische Forschung nur möglich durch interessierte Patienten, die heute Forschung unterstützen. Nur wenn Patienten in der Gegenwart an einer der zahlreich angebotenen Studien teilnehmen, wird es möglich sein, Diagnostik- und Therapieverfahren weiter zu verbessern.
Deshalb möchten wir Mut machen, an einer Studie teilzunehmen, falls Ihnen eine Teilnahme angeboten wird. Ihr behandelnder Arzt wird Sie ggf. über die betreffende Studie genau informieren und aufklären.

Wir möchten Ihnen hier schon einige Vorteile einer Teilnahme an einer Studie nennen:

  • Ihre Behandlung folgt einem genau vorgegebenen Plan, der im jeweiligen Studienplan festgelegt ist und der auch eine genau strukturierte Überprüfung der Wirksamkeit und Sicherheit beinhaltet.
  • Häufig werden im Rahmen von Studien auch noch eine längere Zeit nach der Behandlung regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durchgeführt, die ebenfalls gemäß dem Studienplan erfolgen
  • In einigen Studien werden die vorliegenden Diagnostik-Ergebnisse durch ein zentrales Expertengremium überprüft, was zusätzlich Ihre Sicherheit verbessert.
  • Wird in einer Studie ein neues Präparat untersucht, das noch nicht in Deutschland zugelassen ist, so ist die Studienteilnahme eine Chance, frühzeitig dieses neue Präparat zu erhalten.
  • Sie helfen mit Ihrer Studienbeteiligung mit, dass neue Erkenntnisse über Ihre Erkrankung gemacht werden – durch diesen Erkenntniszugewinn können künftige Patienten besser diagnostiziert und/oder behandelt werden – ein Generationenvertrag, mit dem Sie Ihren Kindern und Enkeln schon heute helfen können.

Wir möchten Sie sehr ermuntern, einer Studienteilnahme zuzustimmen, falls Ihnen dies angeboten wird. Wenn Sie Fragen zu einer bestimmten Studie oder ganz allgemein zur Thematik haben, können Sie sich gerne an uns wenden. Außerdem gibt es auch im Internet interessante Links zu dieser Thematik.
Weiter zu -> Links.


Statistik und mehr

In den nachfolgenden Texten sind auch statistische Angaben zu Krankheitsraten etc. enthalten. Bitte beachten Sie hierbei: Häufig wird in der Medizin von "mittleren" Zahlen gesprochen, z. B. von der mittleren progressionsfreien Zeit o. Ä. – diese Zahlen entstehen, wenn man die Daten vieler Patienten zusammen auswertet. Sie stellen keine Garantie dafür dar, dass die jeweilige Zahl auf Sie zutreffen wird – es gibt möglicherweise starke Abweichungen vom Mittel und Ihr individueller Krankheitsverlauf kann ganz anders sein. Dennoch sollten Sie sich die Statistiken ansehen – Sie können Ihnen helfen, Ihren Krankheitsverlauf und mögliche Therapieoptionen besser zu bewerten. Bitte fragen Sie im Arztgespräch immer nach, wenn Ihnen Zahlen unverständlich sind – nur dann können Sie ein für Sie gute Entscheidung in Bezug auf Ihre Erkrankung fällen.

Das Arbeitsfeld der AUO umfasst alle uro-onkologischen Krebserkrankungen, diese haben wir unterteilt in folgende Organgruppen:

  • Prostata
  • Blase und obere Harnwege
  • Niere
  • Hoden
  • Penis
  • Nebennieren

Lesen Sie auf den Seiten der Organgruppen mehr zur jeweiligen Krebserkrankung und ihren Behandlungsmöglichkeiten.

Wir wünschen eine informative Lektüre!

Prof. Dr. Jürgen Gschwend
1. Sprecher der AUO
Prof. Dr. Peter Hammerer
2. Sprecher der AUO